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Kafvka, Kaputt

KAFVKA’s „KAPUTT“: Eine Klanglandschaft kritischer Reflexionen

KAPUTT„, das vierte Album in der zehnjährigen Bandgeschichte von KAFVKA, erscheint am 28. Juni 2024. Mit insgesamt 13 Tracks bietet „KAPUTT“ einen guten Einblick in die musikalische Entwicklung und die Themen, die die Band in den letzten Jahren offensichtlich beschäftigt haben. 

Düstere Reflexionen und klangliche Vielfalt

Das Album beginnt mit „Das alte Lied (Prolog)„. Der Einstieg erinnert überraschenderweise etwas an Deichkind – sicherlich beabsichtigt. Die düstere Gitarre in der Mitte verleiht dem Song eine besondere Note und macht den Sound interessant. Die deutschen Texte sind leicht verständlich und obwohl es kein Punk ist, trägt es die kritische Essenz dieses Genres in sich. Eine gelungene Mischung, die Lust auf mehr macht.

Track 2, „Millionen„, wurde bereits am 1. März veröffentlicht. Hier weicht der Deichkind-Sound einer etwas hip-hopigeren Atmosphäre, doch die kritische Grundstimmung bleibt bestehen. Es wird deutlich, dass die Band eine Botschaft vermitteln will – Friede, Freude, Eierkuchen ist hier nicht zu erwarten. Der Song thematisiert die Kluft zwischen Arm und Reich und sendet eine klare Botschaft: Irgendetwas läuft gewaltig schief.

Track 3 ist „So viel mehr„. Ich muss gestehen, die Stimme des Sängers ist zunächst gewöhnungsbedürftig für mich, sie geht mir nicht sofort ins Ohr. Doch die Texte sind tiefgründig, und genau darin liegt die Stärke der Band – sie schreiben hervorragende Texte. Texter Jonas Kakoschke begann 2021, kurz nach der Diagnose einer Depression, neue Texte zu schreiben. Vielleicht sind die Lieder deshalb kritischer, nachdenklicher und tiefgründiger als bei vielen anderen Bands, die sich mit ähnlichen Themen beschäftigen. 

Track 4, „Wo sollen wir wohnen„, beginnt wie ein leichter Sommersong, doch er trägt eine gewichtige Botschaft in sich. Wie der Titel andeutet, behandelt der Song die Problematik der Wohnungsknappheit – ein Thema, das selten in Liedern aufgegriffen wird. Diese kritische Note ist offensichtlich charakteristisch für die Band.

Track 5, der titelgebende Song „Kaputt„, zeigt eine andere Facette der Band. Hier präsentieren sie eine dunklere, düstere Seite, die ihnen gut steht.

Track 6, „Symptom„, ist musikalisch eine Mischung aus Hip-Hop und düsteren Klängen. Das Album ist insgesamt dunkler als erwartet, aber die Texte haben eine Tiefe, die zum Nachdenken anregt. Hier muss allerdings erwähnt werden, dass die Themen auch Wut hervorrufen können – auf die Welt, auf die Menschen, auf die Politik. In den falschen Ohren könnten diese Botschaften missverstanden werden. Doch das ist nicht die Schuld der Band, die sowohl textlich als auch musikalisch hervorragende Arbeit leistet.

Track 7, „Am Tag, als Rio Reiser starb„, ist eine melancholische Nummer, die sanft beginnt und diese Melancholie bis zum letzten Ton beibehält. Es ist anders als die bisherigen Tracks, aber dennoch eingängig.

Track 8, „Träume lesen„, hat mich persönlich nicht angesprochen. Doch das ist natürlich Geschmackssache. Der Song hat einen Wiedererkennungswert, der zur Band passt und sicher wird er seine Hörer finden, die ihn ins Herz schließen. Mir leider nicht.


Track 9, „Danke nein ja bitte sehr„, fesselt von Anfang an. Es ist faszinierend, wie vielseitig das Album ist. Es klingt nicht wie aus einem Guss, sondern bietet immer wieder unerwartete Highlights. Der Text ist düster und bildet einen Kontrast zur Musik, was eine seltsam fesselnde Erfahrung bietet.

Track 10, „Wie lange noch bis„, zeigt eine härtere Seite der Band mit interessanten Breaks. Nachdem ich mich mittlerweile an die Stimme von Sänger Jonas Kakoschke gewöhnt habe, kann ich die Nuancen des Songs besser erfassen.

Track 11, „Wie aus Stein„, ist erneut ein melancholischer und ruhiger Song. Die Texte sind tiefgründig und kritisch gegenüber Social Media. Es ist beeindruckend, wie die Band sich so radikal dagegen ausspricht und darauf hinweist, dass das Leben weit mehr zu bieten hat als nur Apps.

Track 12, „Geburtstag ft. Team Scheisse„, bildet das Ende des Albums. Auch hier erklingt wieder ein Hauch von Deichkind, doch der Song ist eingängig und verbindet Humor mit Kritik. Persönlich zähle ich ihn zu meinen Favoriten auf dem Album.

Track 13, „Underrated Forever ft. Roger Rekless & PTK„, markiert das finale Stück des Albums. Der Song beginnt mit einem düsteren Klavier und bleibt trotz des Raps eine düstere Nummer. Das Dunkle beherrscht weiterhin die Atmosphäre.

Fazit:

Das Durchhören des Albums war eine faszinierende Erfahrung. Die Band behandelt in ihren Texten direkt die zeitgenössischen Probleme und nimmt klar Position dazu ein. Die Lyrics sind tiefgründig und regen zum Nachdenken an, könnten aber auch zu Emotionen wie Wut führen. Dennoch ist es wichtig zu erkennen, dass es wichtige Themen sind. In einer Zeit, in der die Welt mit Herausforderungen konfrontiert ist, ist es erfrischend zu sehen, dass es Bands gibt, die sich mit solch relevanten Themen befassen und eine Stimme für ihre Generation werden. Denn in einer Zeit, in der die Welt um uns herum zu kollabieren scheint, brauchen wir keine oberflächlichen Songs über Friede, Freude, Eierkuchen. Die Band hat die Balance zwischen kritischer Auseinandersetzung und musikalischer Vielfalt gut getroffen. Obwohl eine gewisse Schwere und Melancholie in den Songs mitschwingt, gibt es dennoch einige herausragende Momente auf dem Album. Wer diese Atmosphäre schätzt, wird das Album sicherlich mögen. Ich persönlich zähle mich definitiv dazu.

Tracklist:

Das alte Lied (Prolog)

Millionen

So viel mehr

Wo sollen wir wohnen?

Kaputt

Symptome

Am Tag als Rio Reiser starb

Träume lesen

Danke nein ja bitte sehr

Wie lange noch bis

Wie aus Stein

Geburtstag ft. Team Scheisse

Underrated Forever ft. Roger Rekless & PTK

Weitere Informationen zur Band KAFVKA findet ihr in den sozialen Medien.

Mia Lada-Klein
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